Salz ist schon immer in der Diskussion, dass es lebensnotwendig ist, doch auch, dass es Auslöser vieler Krankheiten sein kann. Doch gilt das für jedes Salz? Und wusstest du, dass Salz auch heilsam sein kann? – In diesem Artikel will ich dir aufzeigen, was hinter dem Begriff Salz alles so steckt, welche Salze es gibt, wie viel man braucht, was ein Salzüberschuss für den Körper bedeutet…

Natürliches Salz enthält nicht nur Natriumchlorid sondern auch noch viele andere Mineralstoffe und Spurenelemente. Es kann zur Aufwertung von gesunden Speisen aber auch als Heilmittel (innere und äußere Anwendungen) eingesetzt werden.

Wir bestehen aus 60-70 Prozent Wasser. Als Blutplasma fließt es durch unsere Adern, umgibt alle Zellen als extrazelluläre Flüssigkeit und füllt auch jede einzelne Zelle als intrazelluläre Flüssigkeit. Dabei handelt es sich nur um Wasser sondern und salziges Wasser, genauer gesagt als 1-prozentige Salzlösung, wie wohl auch das Urmeer.

Die Mineralien Natrium und Chlorid dominieren unsere Salzkonzentration bzw. -zusammensetzung in den Körperflüssigkeiten, wie das auch im früheren Ur-Meer der Fall war. Andere Elemente wie Kalium, Calcium, Magnesium und viele andere Spurenelemente liegen nur in geringen Mengen vor. Sie sind gelöst, genauer gesagt liegen sie in Form von elektrisch geladenen Ionen (Teilchen) vor (z.B. Natriumionen, Chloridionen, ect)

  • Im Extrazellularraum befinden sich vor allem Natrium-, Chlorid-, Calciumionen und wenige Kaliumionen.
  • Im Intrazellularraum hingegen befinden sich vor allem Kaliumionen und nur wenige Natrium-, Chlorid- und Calciumionen.

Ohne Salz können wir nichts tun, denn diese Ionenverteilung ist unter anderem für die Reizweiterleitung verantwortlich. Besteht ein Mangel, so könnten weder unsere Nerven- noch unsere Muskelzellen arbeiten (einfach gesagt, wir könnten nicht sehen, nichts spüren, uns nicht bewegen oder einen Gedanken fassen). Durch diese Ionenverteilung entsteht auch der osmotische Druck, der die Voraussetzung für den Wasser- und Stofftransport ist. Ohne Natrium- und Chloridionen gäbe es weder einen Wasser- und Mineralhaushalt noch den Stoffwechsel. Natrium ist zudem als basischer Mineralstoff an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts beteiligt. Und Chloridionen werden für die Herstellung von Magensäure benötigt.

Also können wir ohne Salz nicht überleben, denn Salz kann nicht vom Körper selbst hergestellt werden und somit müssen wir es über unsere Nahrung aufnehmen. Doch welches Salz ist nun gut für uns – welche Salzarten gibt es überhaupt?

  • Kochsalz (Speise-, Tafel- oder auch Markensalz genannt)
  • Meersalz (besondere Unterart: Fleur de Sel)
  • Steinsalz (besondere Unterart: Kristallsalz)

Fangen wir beim gewöhnlichen Kochsalz an:

Es ist meist ein Steinsalz, das industriell (also raffiniert) verarbeitet wird, so dass daraus annähernd (meist 99 %) reines Natriumchlorid entsteht. Dieses übrige Prozent wird vom Hersteller als Mischung von Stoffen wie Antiklummmittel, Rieselhilfen, isolierte Spurenelemente und synthetische Vitamine (Folsäure, Jod, Fluorid) und beim Nitritpökelsalz als Natriumnitrit hinzugefügt. Es wird während dieses Raffinierungsprozesses von Verunreinigungen befreit, doch leider zählen auch alle Mineralstoffe und Elemente dazu, die nicht Natriumchlorid heißen.

Alternative 1: Meersalz

Dieses Salz stammt aus den heutigen Meeren, wird mit Sole (Salzwasserlösung) gewaschen, in der Sonne getrocknet, gemahlen und verpackt. Eine besondere Unterart ist das kostbare und teure „Fleur de Sel“, das ausschließlich in reiner Handarbeit aus kleinen natürlichen Salzbecken an der Küste gewonnen wird. Es hat einen relativ hohen Anteil an Magnesium und Calcium im Vergleich zum Kochsalz. Aber es sollte nicht zum Kochen sondern eher für rohe Speisen oder zum Nachsalzen bei Tisch verwendet werden.

Nachteil: Unsere Meere können Umweltschadstoffe wie Mikroplastik enthalten.

Alternative 2: Steinsalz (auch Kristallsalz)

Dieses Salz ist frei von Umweltschadstoffen da es aus dem Urmeer stammt. Es wird in Salzbergwerken abgebaut und zu Tage gefördert. In seiner naturbelassenen Qualität hat es oft eine gräuliche Verfärbung, da es keinen Bleich- und Reinigungsprozess gibt. Es wird in Sole gewaschen, getrocknet und verpackt.

Kristallsalz ist eine Art Steinsalz, das noch traditionell mit Bohrer, Hammer und Spitzhacke abgebaut, von Hand aussortiert, gewaschen und sonnengetrocknet wird. Man findet es auch unter dem Begriff „Himalaya-Salz“ oder „Hunza-Kristallsalz“. Man sagt ihm nach, dass dieses geometrisch perfekte Salzkristall, die Elemente vom Körper besonders gut aufgenommen und verstoffwechselt werden.

Der Unterschied zum Steinsalz liegt dabei in den unterschiedlichen Druckverhältnissen, die im Laufe der Jahrmillionen durch die Entstehung der Gebirge auf das Salz einwirkten. Vor allem z.B. bei der Auffaltung des Himalayas.

Gesündere Alternativen zum Speisesalz sind demnach: Meer-, Stein- oder Kristallsalz in naturbelassener und zusatzstofffreier Qualität. All diese Salze bestehen aus 97 Prozent aus Natriumchlorid und 3 Prozent aus anderen Mineralstoffen, Spurenelementen und Restfeuchte.

Doch ginge es auch ohne Salz aus dem Salzstreuer?

Leider nein, denn unsere Lebensmittel sind heutzutage viel zu mineralstoffarm.

Wie viel Salz wir nun brauchen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Klimazone (je heißer desto mehr), körperliche Belastung (je mehr Bewegung desto mehr). Der offizielle Salzbedarf beträgt 3-5 Gramm für einen durchschnittlich aktiven Menschen – als Minimum bis zu 1,5 Gramm, als Maximum 6 Gramm.  Doch wie wir aus dem Beitrag über die heutigen Nahrungsmittel wissen, ist Salz in industriell gefertigten Produkten zur Genüge vorhanden. Wir haben heutzutage also weniger einen Salzmangel sondern eher einen Salzüberschuss (7 – 12 Gramm). Wusstest du, dass sich sogar in Mineralwasser teilweise ein recht hoher Salzgehalt versteckt?

Was sind die Folgen eines Salzüberschuss?

Einen einzelnen Stoff oder eine einzelne Verbindung wie es als Natriumchlorid im Kochsalz vorliegt, gibt es in der Natur nicht. Und so stört diese wenig natürliche Komposition die innere Harmonie des Organismus. Das Gleiche gilt auch für isolierte Zucker und Mehle, geschälten Reis, reines Vitamin-C Pulver. Kommt nun Natriumchlorid meist über unsere herkömmliche Ernährung in hoher Menge in den Körper, muss diese Verbindung mit Hilfe von Wasser in einen ionisierten Zustand gebracht werden. Da nun viele von uns auch noch sehr wenig reines Wasser trinken, muss das Wasser aus den Zellen abgezogen werden. Zellen können in der Folge absterben und der Alterungsprozess unserer Organe, Haut und Blut wird enorm beschleunigt.

  • Dehydrierung
    • Um unseren Mineralstoffhaushalt zu regulieren, muss bei einem Überschuss an Natriumchlorid das Zuviel mit dem Urin ausgeschieden werden. Ein zu hoher Salzkonsum führt dazu, dass der Körper dehydriert (Wassermangel).

 

  • Überlastung der Nieren
    • Besteht ein langer Zeitraum des Salzüberschusses werden die Regulationskapazitäten der Nieren überlastet und ein Teil des Salzes verbleibt im Körper. Diese Überlastung der Nieren kann wiederum zu einer schleichenden Selbstvergiftung und somit anderen gesundheitliche Folgen führen.

 

  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
    • Wenn nun also Salz im Körper abgelagert wird, ist es dennoch wichtig ist, dass im Extrazellularraum immer die gleiche Konzentration von Natrium und Chlorid erhalten bleibt. Somit signalisiert der Körper Durst, damit er das Wasser wieder verdünnen kann. Die Folgen können Wassereinlagerungen sein.

 

  • Blutdruckerhöhung
    • Entsteht entweder dadurch, dass Salz Wasser bindet und somit das Blutvolumen erhöht wird
    • Oder dadurch, dass das überschüssige Salz schnell über die Nieren ausgeschieden werden muss und Natriumchlorid deshalb veranlasst, dass bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden, dass sich die Muskelzellen der Blutgefäßwände zusammenziehen mit der Folge verengter Blutgefäße.
    • Natürlich spielen bei einer Blutdruckerhöhung auch andere Faktoren eine Rolle – wie Stress, Übergewicht, Übersäuerung, Vitamin-D-Mangel, zu hoher Fleischkonsum, Arteriosklerose ect. In jedem Fall lohnt es sich, eine naturbelassene Ernährungs- und gesunde Lebensweise anzugehen und bei hohem Blutdruck uns salzärmer zu ernähren.

 

  • Osteoporose
    • Zu viel Salz muss mit reichlich Wasser gebunden und über die Nieren ausgeschieden werden. Dabei verlieren wir nicht nur das überschüssige Natriumchlorid sondern auch andere wichtige Mineralstoffe wie z.B. Calcium und Spurenelemente mit der Folge, dass sich Osteoporose entwickeln kann.

 

  • Krebs
    • Manche Zusatzstoffe des Kochsalzes können die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen verstärken (z.B. Magenkrebs)

 

FAZIT:

Die Menge und die Qualität des Salzes in Verbindung mit unserer Ernährung spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit, denn die Entstehung von Krankheiten ist meist die Folge eines Zusammenspiels verschiedener Faktoren. Doch wir haben es in der Hand! Wer also Salz meiden möchte, kann z.B. auf Kräutermischungen, frische Kräuter, Algen (auch Jodgehalt aufpassen) und Queller zurückgreifen. – Niemals auf Glutamat zurückgreifen!!! Und auch Steinsalz ist besser als Meersalz und beide besser als Speisesalz.

 

Im nächsten Beitrag erfährst du mehr über die Sole (spezielle Mischung aus Wasser und Salz) als Heilmittel und wie du diese selbst zubereiten kannst.

 

Quelle: Akademie der Naturheilkunde – Fernausbildung Fachberater/in für holistische Gesundheit – Modul 4 – Unit 8

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